Gelebte Vielfalt– erster Kulturabend der Fritz-Bauer-Gesamtschule
Gleich drei Gründe zum Feiern gab es am ersten Kulturabend der Fritz-Bauer-Gesamtschule am Freitag, 5. Mai: Das 11-jährige Schuljubiläum, die Auszeichnung als „Schule der Vielfalt“ sowie die (kulturelle) Vielfalt der Schüler:innen. Gefeiert wurde nicht nur beim offiziellen Festakt in der Aula, sondern nach dem Prinzip der „offenen Türen“ auf dem gesamten Schulgelände. Dabei wurde deutlich: Die FBG ist eine bunte Schule, an der Vielfalt gelebt wird.
„Wir müssen mal wieder richtig feiern“, dachte sich die Kulturbeauftragte Andrea Gattwinkel nach drei Jahren Coronapandemie und trug diesen Gedanken in die Schulkonferenz der Fritz – Bauer - Gesamtschule. Es fand sich schnell eine Arbeitsgruppe aus Lehrer:innen, Eltern und Schüler:innen, die gemeinsam mit der Schulpflegschaft und dem Förderverein der Schule die Idee weiterverfolgte, einen Kulturabend zu veranstalten. Die Lehrerin für Sonderpädaogik, Andrea Seemann, der Kunstlehrer André Kentenich sowie der Freiday-Initiator, Andreas Olsen, waren mit ihren kreativen Ideen ebenfalls an der Organisation beteiligt.
Überall herrschte buntes Treiben. Auf den Bühnen in der Aula und dem DG-Raum präsentierten die Schüler:innen Ergebnisse aus dem Darstellen und Gestalten-Unterricht, Tänze, Musikstücke, Balladen, Lieder und Freiday-Aktionen. Zusätzlich luden die Kinder und Jugendlichen die Gäste auf eine kulturelle Reise durch ihre vielfältigen Herkunftsländer ein. Jede Klasse hatte eine Ausstellung zu einem Land vorbereitet. Es gab Plakate, Präsentationen und Kunstwerke zu bestaunen: Wann hat man sonst die Möglichkeit, vom Pariser Eiffelturm und einer Projektion der Mona Lisa im Raum der 9d direkt nach Syrien in die 9c zu reisen? Für kulinarische Genüsse sorgte das „Buffet der Kulturen“, das mit köstlich duftenden Spezialitäten aus aller Welt viele Gäste anlockte. Für Sport, Spiel und Spaß auf dem Schulhof sorgte das Jugendzentrum Hotti e.V.
Festakt zum 11-jährigen Bestehen in der Aula
Ein besonderes Highlight war zudem der Festakt zum 11-jährigen Schuljubiläum in der festlich geschmückten Aula. Schulleiterin Stephani Overhage begrüßte die Gäste aus Rat und Verwaltung, namentlich den Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin, Herrn Prof. Dr. Max Leitterstorf, die Schulpflegschaftsvorsitzende, Frau Nihan Salger, die Vorsitzende des Lions Clubs, Frau Anke Riefers, den langjährigen ehemaligen Schulpflegschaftsvorsitzenden, Herrn Lutz Hassel, den Vorsitzenden des Schulausschusses, Herrn Sascha Lienesch, den Landeskoordinator „Schule der Vielfalt“, Herrn Frank G. Pohl, sowie nicht zuletzt ihren ehemaligen Stellvertreter aus der Gründungszeit der Schule, Herrn Rolf Grisard. Ihre Rede stand entsprechend des Schuljubiläums unter dem Zeichen der Zahl „Elf“. Stephani Overhage ließ elf wichtige Ereignisse der Schulgeschichte Revue passieren. Als Highlights nannte sie unter anderem die Einrichtung der ersten inklusiven Lerngruppe (2012), die Auszeichnungen als „Schule ohne Rassismus“ (2013) und als „Schule der Zukunft“ (2014), die Namensgebung als Fritz-Bauer-Gesamtschule (2017) sowie das erste Abitur (2020). Zuletzt dankte sie allen Freunden, Unterstützern und Sponsoren der Schule, insbesondere der EVG. Herr Prof. Dr. Leitterstorf eröffnete seinen Redebeitrag mit einem Zitat von Fritz Bauer, der einst sagte: „Wir können aus der Erde keinen Himmel machen. Aber jeder von uns kann etwas tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ Er betonte, dass der Gedanke der Vielfalt in der Person Fritz Bauers verkörpert werde und dieser die FBG seit ihrer Gründung begleite: „Hier lernen die Schülerinnen und Schüler ihre Stimme für die Vielfalt zu erheben, für ein tolerantes und friedliches Miteinander!“
Musiklehrer Simon Skibitzki leitete durch das bunte Programm. Die Schulband, gesponsort vom Lions Club, erntete mit ihren Songs „Sorry to meet you“ (Clock Clock) und „Radio Active“ (Imagine Dragons) tosenden Applaus. Gute Laune versprühten Marie und Nina aus der Klasse 6c mit einem Medley aus Karnevalstänzen. Zum krönenden Abschluss wurde das Publikum mit musikalischen Beiträgen von Quirin Stumpff aus der Klasse 6c am Fagott und von Julia Elbern mit Gesang und Klavier verzaubert.
Auszeichnung als „Schule der Vielfalt“
Ein weiterer Höhepunkt des Kulturabends war die Verleihung der Auszeichnung als „Schule der Vielfalt“ im A-Foyer. Diese Plakette erhalten Schulen, die sich für einen offenen und toleranten Umgang mit sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten einsetzen. Stellvertretend für die Schulgemeinschaft nahmen Mika Engels (Q1), Amalia Delgado (9d) und Andrea Seemann als Koordinatorin des Projekts die Plakette entgegen. „Für uns ist Schule der Vielfalt nicht eine weitere Auszeichnung, mit der wir unsere Schule schmücken können. Für uns ist Schule der Vielfalt so viel mehr: Zu zeigen, dass es ok ist, zu seinen Gefühlen zu stehen, egal welche Person sie betreffen, auch sich selbst. Eine Zukunft, wo man sein kann, wie man möchte. Ein Leben ohne Homophobie. Ein Leben in Freiheit“, erklärten Mika und Amalia in ihrer Rede. Mit der Auszeichnung geht die Schule die Selbstverpflichtung ein, ein Zeichen gegen die Diskriminierung von LGBTQIA+-Menschen zu setzen. Dazu ist bereits in diesem Jahr eine Aktion im Rahmen des IDAHOBIT geplant.
„Es war ein rundum gelungenes Fest“, resümierte Andrea Gattwinkel. „Dies war sicherlich nicht der letzte Kulturabend“.
Das Team der Fritz-Bauer-Gesamtschule bedankt sich ganz herzlich bei der gesamten Schulgemeinde, insbesondere bei Schulpflegschaft und Förderverein e.V., die dieses schöne Fest mitgestaltet haben.