Fritz-Bauer-Gesamtschule

Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Am Freitag, 31. Januar 2014, erhielt die Gesamtschule die Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR – SMC). Mit einem vielfältigen Programm gestalteten SchülerInnen, LehrerInnen und Vereine vor Ort ihr Bekenntnis für ein Leben mit Vielfalt und Toleranz.

Die Feier stand im Kontext des Schulprogramms der im Jahre 2011 gegründeten Schule. Von Beginn an betrachtet die Schulgemeinde vor dem Hintergrund ihres Leitbildes „Leistung einbringen – Vielfalt leben – Wertschätzung erfahren“ das Leben mit der Vielfalt von Menschen unterschiedlicher Begabungen, Religionen und Herkünften als positive Ressource für den Aufbau der Schule.

Als die Schülervertretung im Frühjahr 2013 vom Schulleitungsteam darauf angesprochen wurde, ob die Schülerschaft sich um die Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus“ bewerben wolle, machten sich alle sofort auf den Weg und brachten innerhalb kürzester Zeit 97% der Ja - Stimmen der Schulgemeinde (70% waren notwendig) zusammen. Bürgermeister Klaus Schumacher erklärte sich bereit, die Patenschaft zu übernehmen. Dann startete das Bewerbungsverfahren.

Am Freitag Abend war es dann endlich so weit: Zusammen mit der Dezernentin der Bezirksregierung Köln, Cornelia Ossendorf, Bürgermeister Klaus Schumacher, dem für den Bereich Schule zuständigenBeigeordneten der Stadt Sankt Augustin, Marcus Lübken, vielen Vertretern aus Rat und allen Fraktionen sowie vielen Freunden und Förderern feierte die Schulgemeinde ihre Auszeichnung.

Wichtig war es, die Vielfalt des Schullebens auch im Festprogramm abzubilden. Dies wurde nicht nur durch die zahlreichen Beiträge der Schülerschaft deutlich, sondern auch durch die Teilnahme von Vereinen vor Ort. Schulleiterin Stephani Overhage: „Wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam mit Vereinen aus Sankt Augustin, wie dem Tambourcorps, dem Männerchor „Die Söhne Mendens“ oder dem Tanzstudio Aladin den Abend gestalten können. Nur so kann Vielfalt gelebt werden.“

Die erst vor zweieinhalb Jahren gegründete Schule eröffnete das Programm mit einem Lied von Udo Lindenberg, das die Schulband unter der Leitung von Alexander Clémeur präsentierte. Das musikalische Programm wurde weitergeführt durch den zu Beginn des Schuljahres gegründeten Schulchor mit den Beiträgen „We are the world“ und „Lieder“, begleitet von dem Chorleiter Florian Kunert. Anschließend präsentierte die Schülervertretung mit einer Powerpoint –Präsentation auf sehr überzeugende Weise ihre Motivation, „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ zu werden. So der Schülervertreter Jörn Schmitz aus der Klasse 7c: „Bei Konflikten haben wir nicht geredet, und wir wussten, dass muss sich ändern.“ Das Programm der Schülerinnen und Schüler wurde fortgeführt durch einen Gedichtbeitrag aus der Klasse 7d und durch szenische Darstellungen des Wahlpflicht – Kurses „Darstellen und Gestalten“ des 6. Jahrganges unter der Leitung von Andrea Seemann. Die Gruppe präsentierte Mobbing Szenen und eine Maskendarstellung, die den Weg der Teambildung an der Schule zum Thema hatte.

Das Programmbeiträge wechselten sich ab mit den Beiträgen der „Söhne Mendens“, die zeigten, dass nicht nur die Söhne (und Töchter), sondern auch die Väter gesanglich hervorragend aufgestellt sind, und mit Beiträgen des Tanzstudios Aladin aus Menden, das mit orientalischen Beiträgen punkten konnte.

Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe der Plakette an die Schülersprecherin Julia Schieffer. Neben den Programmbeiträgen trugen die Ehrengäste durch ihre Reden zur Feier bei.

Das Vorhaben „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist eingebettet in das Schulprogramm der Gesamtschule, das sich von der Gründung an mit dem Thema „Erziehung nach Auschwitz“ beschäftigt hat. Dazu gehören die jährliche Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte am Löwenbrunnen in Köln zum 09. November sowie zum 27. Januar oder die Schulpartnerschaft mit der Junior High School Hayovel in Sankt Augustins Partnerstadt Mewasseret Zion in Israel. Schülerinnen und Schüler haben sich zu Jahresbeginn an einem Projekttag mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt, indem sie mit Biografien von Menschen, die den Holocaust überlebt haben, gearbeitet haben. In der Schule waren in diesen Tagen die Zeitzeugin Tamar Dreifuss aus Köln und der Zeitzeuge Kurt Marx aus London. Beide verkörpern Geschichten der Rettung vor dem Holocaust. Eine Schülergruppe war am 27. Januar 2014 bei dem Gedenktag am Löwenbrunnen in Köln dabei. Darüber hinaus arbeiten die Schülerinnen und Schüler in den Tagen vor der Feier intensiv in allen Fächern an dem Thema „Rassismus“. Die Arbeitsergebnisse, so zum Beispiel ein Kunstwerk mit dem Titel „Miteinander“, gestaltet durch den 6. Jahrgang unter der Leitung von Silke Kirschner, wurden an dem Abend ausgestellt.

Die Feier wurde nicht zuletzt auch ermöglicht durch das überaus große Engagement der Elternschaft und dem Förderverein, geleitet durch Claudia Schieffer, die ein vielfältiges Buffet organisiert hatte. Dekoration, Eintrittskarten und Programm waren durch den Öffentlichkeitsausschuss unter der Federführung von Birgit Rutz unter Einbeziehung des neuen Logos der Schule gestaltet worden.

Die Schule hat sich damit auf den Weg gemacht, zu einem Ort der Erinnerungskultur zu werden und arbeitet damit aktiv daran, das Konzept „Erinnern für die Zukunft“ der Schulministerin, Sylvia Löhrmann, umzusetzen, und aus der Geschichte für ein Leben in Demokratie und Freiheit zu lernen.